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Großbrand in Riedlinger Firmenhalle
Noch glimpflich ausgegangen ist am Montag ein Brand auf dem Betriebsgelände der Firma Weißgerber und Seidner in Riedlingen. Von insgesamt zwölf betroffenen Betriebsangehörigen mussten zwei wegen Verdachts auf Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus gebracht werden. Wegen der Brandursache ermittelt die Polizei.
Schon von Weitem war die Rauchfahne über der Halle zu sehen, in der sich das Feuer entwickelt hatte. Die Alarmmeldung ging um 11.35 Uhr ein. Eine unschlagbare Ausrückzeit hatte die Stadtabteilung der Riedlinger Feuerwehr zu verzeichnen, merkte Einsatzleiter Stefan Kuc an. Die Feuerwehr befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu der betroffenen Firma an der Zwiefalter Straße, die während des Einsatzes gesperrt wurde. Im Gerätehaus konnte ein Pool von Atemschutzträgern untergebracht werden.
Mehrere Abteilungen vor Ort
Auch die Polizei hatte nur wenige Meter Anfahrtszeit. Ausgerückt waren alle Riedlinger Feuerwehrabteilungen, außerdem die Nachbarwehr aus Bad Buchau mit einer weiteren Drehleiter, der ABC-Zug der Feuerwehr Biberach sowie der Werksfeuer von Boehringer Ingelheim, der Chemiker des Landkreises Biberach sowie das DRK mit mehreren Rettungsfahrzeugen und sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Der Brand war aus noch ungeklärter Ursache in der Lackieranlage ausgebrochen. Von insgesamt 98 Feuerwehrleuten, die an mehreren Angriffspunkten vorgingen, wurde er schnell unter Kontrolle gebracht.
Allerdings hatte die Werkshalle durch Hitze und Rauch gelitten. „Das Dach macht schon einen Bauch“, vermeldete Kuc, der zunächst Einsturzgefahr befürchtete. Dies bestätigte sich aber im weiteren Verlauf nicht. Allerdings wird ein Statiker die Auswirkungen des Feuers auf das Gebäude noch begutachten. Außerdem soll eine Reinigungsfirma das Innere der Halle von den Spuren befreien, die der Rauch hinterlassen hat.
Erleichtert war Bürgermeister Marcus Schafft, der sich selbst einen Eindruck von den Löscharbeiten verschaffte, dass die Rauchfahne Richtung Osten gezogen war, wo fast keine Bebauung vorhanden ist, und nicht Richtung Stadtgebiet. Auch die vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe zur Verfügung gestellte App für Smartphones "NINA" löste aus.
Keine gefährlichen Stoffe im Rauch
Anwohner und Einwohner benachbarter Gemeinden waren unter anderem aufgefordert, Türen und Fenster geschlossen zu halten. Warn-App „Nina“ ausgelöst worden: Anwohner sollten die Fenster geschlossen halten. Eine Stunde später wurde die Warnung wieder aufgehoben.
Messungen hatten ergeben, dass im Rauch keine gefährlichen Schadstoffe enthalten waren. Gewarnt wurden auch die Mitarbeiter der Kläranlage, die sofort Maßnahmen nach dem Notfallplan ergriffen. Untersuchungen an mehreren Stellen der Kanalisation zeigten jedoch keine Kontamination des abfließenden Löschwassers.
Über die Höhe des Schadens konnten noch keine Angaben gemacht werden. Geschäftsführer Bernd Locher von der Firma Form und Test war erleichtert, dass nichts Schlimmeres passiert war. Vom Brand betroffen war nur die Lackiererei.
Er geht davon aus, dass die Produktion am Dienstag weiterlaufen kann. Die Firma stellt Prüfmaschinen her, die weltweit im Einsatz sind, beispielsweise für Ketten von Ölbohrplattformen oder für Seile von Kränen. Ob bei Betonschwellen, bei Rohren von Pipelines oder bei Drahtseilen von Seilbahnen – bei allem, was auf Belastung getestet werden muss, spielen die Prüfmaschinen von Form und Test eine wichtige Rolle.
Text: Schwäbische Zeitung
Bilder: Thomas Warnack