17 Feuerwehrangehörige aus dem ganzen Kreisgebiet haben im Bad Buchauer Feuerwehrgerätehaus die Schulbank gedrückt und für den Truppführer-Lehrgang gebüffelt. Und alle 17 Teilnehmer haben die nicht ganz einfache Prüfung bestanden.
Meistens am Abend und einen ganzen Samstag, waren die 17 Feuerwehrangehörige 35 Stunden in zwei Wochen, im Bad Buchauer Gerätehaus mit dem Truppführer-Lehrgang beschäftigt. Die Teilnehmer aus Bad Schussenried (Werksfeuerwehr ZfP), Dürnau, Ingoldingen, Muttensweiler und Mühlhausen stellten sich wie weitere aus Reichenbach, Stafflangen und Bad Buchau der Aufgabe auf Kreisebene Truppführer bei der Feuerwehr zu werden. Als Truppführer wird das leitende Mitglied eines Trupps bezeichnet und trägt die Verantwortung für die ihm unterstellten Einsatzkräfte. Er ist einem Gruppenführer oder direkt dem Zugführer unterstellt. Der Truppführer hat im Einsatz eine hohe Verantwortung für seinen Trupp und das verlangt viel Umsicht und Wissen. Ziel des Lehrganges ist dann auch die Befähigung einen Trupp innerhalb einer Gruppe zu führen. Neben den Rechtsgrundlagen und der Fahrzeugkunde, steht natürlich das Thema Brennen und Löschen und der Löscheinsatz auf dem Lehrplan. Das Verhalten bei Gefahr, auch mit ABC Gefahrenstoffen, der Brandsicherheitswachdienst und nicht zuletzt die technische Hilfeleistung sind dann ein weiteres Thema des Lehrganges und bei der abschließenden Prüfung.
Der Truppführer ist zum Beispiel bei einem Löschangriff in einem Gebäude selbst mit dabei und muss dann auch selbstständige Entscheidungen treffen können, ist aber auch zugleich Verbindungsmann für die Einsatzleitung im Außenbereich, eigentlich das Auge nach außen, damit sich diese und weitere Lösch-Trupps ein Bild der Situation im Gebäude machen können. Die Wirkung verschiedener Löschmittel und deren Löschwirkung, aber auch deren Einsatzmöglichkeiten und -grenzen und davon eventuell ausgehende Gefahren gehören unter anderem zum Ausbildungsziel eines Truppführers. Bei der Abschlussprüfung galt es zuerst vor dem Buchauer Gerätehaus und an der Übungswand bei zwei praktischen Übungen das erlernte abzuarbeiten. An einem leerstehenden Betriebsgebäude in Bad Buchau ging es dann nach der vielen Theorie zum einsatzgerechten Teil des Lehrganges. Eine Staubexplosion, so wurde angenommen, setzte Gebäudeteile in Brand, und einige vermisste Personen wurden auch gemeldet. Hier hatten die sechs Buchauer Kreisausbilder Johannes Daiber, Rainer Keppeler, Jochen Küfner, Markus Zäh, Peter Breimaier und Klaus Merz einen vielseitigen Brand-und Rettungseinsatz vorbereitet bei dem die "Prüflinge" alle Register ziehen mussten.
Mit dabei waren auch der Obmann im Kreis Biberach für Atemschutzausbildung Tobias Schuster und der Fachberater PSNV/Einsatzkräfte Gerhard Blank, beide bei der Buchauer Wehr. Von der Personenrettung aus dem brennenden Gebäude bis zum Löschangriff durch mehrere Trupps, Aufbau der Wasserversorgung, Position der Einsatzfahrzeuge und Erstversorgung einiger Verletzten war alles eingebaut, was ein Truppführer im realen Einsatz antreffen kann. Mehr als zufrieden über die auffallend gute Motivation der Lehrgangsteilnehmer zeigte sich hinterher Kreisausbilder und Kommandant der Buchauer Wehr Klaus Merz. Gut, so Merz, sei auch die theoretische Prüfung ausgefallen, dies zeige doch, dass die angehenden Truppführer sich zu 100% ihrer Aufgabe als Truppführer bewusst seien. Nach bestandenem Truppführer-Lehrgang steht den Feuerwehrwehrangehörigen nun der Weg für weiterführende Lehrgänge an der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal offen.
Bericht/Fotos: Klaus Weiss