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Tobias Schuster neuer Kreisobmann für die Atemschutzausbildung im Landkreis Biberach

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Einsätze unter Atemschutz verlangen der Feuerwehr einiges ab. Sie gehört zu den wichtigsten Lehrgängen bei der Feuerwehr: die Atemschutzausbildung. Wenn die Feuerwehrmänner und -frauen in ein brennendes Haus müssen oder einen Gefahrguteinsatz haben, dann ist die Ausbildung Voraussetzung.

Doch ein Einsatz unter Atemschutz verlangt den Feuerwehrleuten einiges ab, deshalb schaffen auch nicht alle die Ausbildung. Es sind hohe Belastungen, denen die Einsatzkräfte ausgesetzt sind – körperlich wie psychisch. 22 Jahre lang war Walter Hermanutz von der Freiwilligen Feuerwehr Bad Schussenried Obmann der Atemschutzausbildung beim Biberacher Kreisfeuerlöschverband, nun hat er sein Amt an Tobias Schuster übergeben. „Jetzt ist es an der Zeit, dass einem Jüngeren zu überlassen“, sagt Walter Hermanutz. Seit 42 Jahren ist der 65-Jährige nun schon bei der Freiwilligen Feuerwehr Bad Schussenried. Mit 67 Jahren ist ohnehin Schluss bei der Feuerwehr: „Ich werde so lange trotzdem noch Ausbilder bleiben, aber die Gesamtverantwortung gebe ich ab.“ Tobias Schuster freut sich über die neue Aufgabe und Herausforderung, künftig für die Atemschutzausbildung aller Feuerwehren im Landkreis zuständig zu sein. Der 46-Jährige ist bereits seit 30 Jahren Teil der Freiwilligen Feuerwehr Bad Buchau, davon 15 Jahre als Atemschutzausbilder. „Und es macht immer noch Spaß“, sagt er. Teil der Feuerwehr zu sein, gehöre einfach zu seinem Leben dazu.

280 Feuerwehrleute warten auf Lehrgang

Durch die Corona-Pandemie kam die Atemschutzausbildung ins Stocken. Vergangenes Jahr im März mussten die Lehrgänge deshalb gestoppt werden. Jetzt hat es wieder begonnen, aber es stehen 280 Feuerwehrmänner und -frauen auf der Warteliste. „Es wird wohl einige Zeit dauern, bis wir das abgearbeitet haben und wir allen einen Lehrgang anbieten können“, sagt Tobias Schuster. Denn für die Arbeit der freiwilligen Feuerwehren im Kreis ist diese Zusatzausbildung ein wichtiger Baustein. Im Feuerwehrhaus in Biberach gibt es eine moderne Atemschutzstrecke, die die Einsatzkräfte während der Ausbildung durchlaufen müssen. An zwei Wochenenden werden sie unter Realbedingungen ausgebildet. „Ein Einsatz unter Atemschutz ist teilweise schon gefährlich, es kommt auch immer mal wieder zu tödlichen Unfällen“, sagt Tobias Schuster. „Wenn man sich aber an alles hält, was man in der Ausbildung lernt, ist es ungefährlich.“ Im Landkreis Biberach sei zum Glück noch niemand tödlich verunglückt. Die Atemschutzträger werden bestens auf die Arbeit draußen vorbereitet. Feuerwehr1 Copy

Mehr als 20 Kilogramm Gewicht am Körper

Und so läuft die Ausbildung ab: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen als erstes, wie sie die Ausrüstung richtig anlegen. Dazu gehört eine Flasche, die aussieht wie eine Sauerstoffflasche, sie ist allerdings mit Atemluft gefüllt. Die Flasche kommt auf eine Tragegestell, dass sich die Feuerwehrleute auf den Rücken schnallen. Danach wird der Lungenautomat mit der Maske verbunden und die Maske aufgesetzt. „Das allein wiegt schon um die 18 Kilo“, sagt Schuster. „Mit der Hose, der Jacke und dem Helm kommen wir locker auf mehr als 20 Kilo.“ Und damit müssen die Einsatzkräfte dann Belastungsübungen antreten. Sie laufen in voller Montur auf dem Laufband oder strampeln auf dem Fahrrad, dann geht es rüber zur Atemschutzstrecke. Doch bevor es in den dunklen Raum mit dem großen Käfig geht, müssen die Einsatzkräfte noch eine Sichtschutzscheibe über das Sichtfeld ihrer Maske legen. „Das simuliert Neben und Rauch“, sagt Walter Hermanutz. „Denn, wenn wir unter Atemschutz in ein brennendes oder verrauchtes Haus gehen, dann sehen wir die Hand vor Augen nicht.“ So läuft auch die Ausbildung fast in vollkommener Dunkelheit ab. Auf den Knien und im Zweierteam durchlaufen die Teilnehmenden dann die Atemschutzstrecke. „Auch im Einsatz sind wir immer auf allen Vieren unterwegs, weil man nie weiß, wann man in ein Loch tritt und was vor einem liegt“, sagt Hermanutz.

Körperliche und psychische Belastung

Zusätzlich sei die Teamarbeit entscheidend: „Die kleinste Einheit bei der Feuerwehr besteht immer aus zwei, wir gehen zusammen rein und müssen uns blind aufeinander verlassen können“, sagt Schuster. Am Ende der Atemschutzstrecke wartet noch ein großer Tank auf die Männer und Frauen, dort müssen sie minutenlang zusammen im Dunkeln auf engstem Raum zusammensitzen. „Die Ausbildung ist wirklich eine große körperliche und auch psychische Belastung“, so der neue Obmann. „Beim Lehrgang merkt man gleich, wer das packt und wer nicht. Teilweise bekommen die Teilnehmer keine Luft, werden ohnmächtig oder haben Platzangst.“ Als nächstes wartet dann ein Wohnzimmer mit Puppen auf die Auszubildenden. Hier soll eine Personenrettung simuliert werden, die Auszubildenden sind angehalten, den Raum zu durchsuchen und die Menschen zu retten. Am Ende erfolgt nochmal eine Belastungseinheit mit simuliertem Treppensteigen. Abschließend wird die übrige Atemluft gecheckt. Denn im Einsatz müsse sich der Feuerwehrmann beziehungsweise die Feuerwehrfrau nach einem Drittel des Verbrauchs sofort auf den Rückweg machen. „Das ist die wichtigste Regel während der Ausbildung. Die Atemluft darf nicht ausgehen“, sagt Hermanutz. In der Regel können es Atemschutzträger während eines Einsatzes rund 20 Minuten in einem brennenden Haus aushalten, danach wird gewechselt. Die Ausbildung sei auch deshalb so hart, weil man sich bei einem echten Einsatz auf seine Kameradinnen und Kameraden verlassen muss. Wer die Ausbildung am Ende bestanden hat, muss jährlich zur Belastungsübung kommen und sich ärztlich durchchecken lassen. Walter Hermanutz und Tobias Schuster sind nun einfach froh, dass die Lehrgänge nach rund eineinhalb Jahren wieder gestartet sind: „Wir hoffen, dass es auch so bleibt und wir die Warteliste abarbeiten können.“ Denn die Atemschutzausbildung sei für alle freiwilligen Feuerwehren im Kreis entscheidend.

Bericht/Foto: Schwäbische Zeitung (Tanja Bosch)

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