Die Ausbildung zum Maschinisten absolvierten 23 Feuerwehrangehörige aus dem Kreisgebiet in den letzten Wochen bei der Bad Buchauer Stützpunkt-Feuerwehr. Nicht nur für die gesamte Wasserversorgung, welche im Brandeinsatz reibungslos funktionieren muss, sind die Maschinisten im Einsatz zuständig.
Der Umgang mit Pumpen im Löschfahrzeug und Tragkraftspritzen außerhalb des Löschfahrzeuges schnell und sicher zu bedienen und damit zu sorgen, dass das Räderwerk der Feuerwehr im Einsatz reibungslos funktioniert war das Ziel dieser Ausbildung auf Kreisebene. Erst nach Ablegung verschiedener andere Ausbildungen kann dieser Lehrgang belegt werden, dazu zählt neben der Grundausbildung auch die Sprechfunkerprüfung. Sobald der Löschzug am Brandplatz eintrifft, beginnt das Räderwerk der Feuerwehrmaschinerie zu laufen. Der Angriffstrupp legt die Schläuche vom Löschfahrzeug zum Brandplatz aus, Verteiler ermöglichen das Ankuppeln weiterer Schlauchleitungen, parallel dazu werden vom Hydranten oder von einem naheliegenden Gewässer die Leitungen zum Löschfahrzeug gelegt. Und wenn dann von der „Front“ am Brandplatz ganz vorne der Befehl „Wasser marsch“ ertönt muss der Maschinist tätig werden. Er ist derjenige schlechthin, der für die Wasserversorgung verantwortlich ist und die Pumpentechnik beherrschen muss. Jeder Handgriff muss sitzen, Pumpen starten, Ventile aufdrehen und auf den Wasserdruck achten. Bei Zuleitung vom Hydranten gibt es in der Regel kein Problem, außer der Wasserdruck im öffentlichen Leitungsnetz wäre zu schwach. Gut wenn dann ein offenes Gewässer wie ein Bach oder See in der Nähe ist.
Dazu wird der Saugschlauch mit der Pumpe verbunden und direkt aus dem Gewässer das Löschwasser entnommen. Durchaus möglich ist aber auch dass aus dem Schlauchwagen mit 2000 Meter bereits zusammen gekuppelten Schläuchen eine Förderleitung über mehrere hundert Meter gelegt werden muss. Aber auch am Tanklöschfahrzeug ist der Maschinist der verantwortliche an der Pumpe damit die Männer ganz vorne am Einsatzort genügend Löschwasser mit entsprechendem Wasserdruck zu Verfügung haben. Obwohl in den neueren Löschfahrzeugen keine mechanischen Pumpen mehr verbaut sind, sondern elektronische gesteuerte Pumpen, bei denen ein Knopfdruck mehr oder weniger reicht fand die Ausbildung an mechanischen Pumpen statt. Zum einen, so die Kreisausbilder, haben noch viele Feuerwehren ältere Löschfahrzeuge mit eben diesen mechanischen Pumpen, und wenn Pumpen manuell bedient werden müssen, sei die Ausbildung vielseitiger und der Maschinist kann im Ernstfall jede anfallende Situation beherrschen.
Natürlich könnte beim Ausfall der Elektronik die Pumpe auch im Handbetrieb benutzt werden. Am Baggersee Sattenbeuren konnten die angehenden Maschinisten das bisher erlernte an Pumpen in verschiedenen Fahrzeugen und an der mobilen Tragkraftspritze ausgiebig üben. Weitere schriftliche Prüfungen zur Wassertechnik im Besonderen, aber auch das richtige Verhalten mit Feuerwehrfahrzeugen im Straßenverkehr waren dann auch Bestandteil der Abschlussprüfung, den alle Anwärter bestanden. In 35 Stunden, verteilt über drei Wochen, brachten die drei Kreisausbilder, Klaus und Reinhold Merz und Gerhard Blank, der Bad Buchauer Wehr die angehenden Maschinisten in Theorie und Praxis der Materie Wasserförderung näher. 23 Anwärter der Wehren aus Andelfingen, Binzwangen,Dettingen und Dürmentingen, und weitere aus Dürnau, Ingoldingen, Ittenhausen, Muttensweiler und Riedlingen nahmen an dem Lehrgang teil.
Bericht/Foto: Klaus Weiss 14.05.2019