Von den Gruppenführern der Gruppe 4 wurde am vergangenen Donnerstag eine Gesamtübung mit beiden Zügen vorbereitet. Übungsanahme war ein Waldunfall in einem Waldstück, dessen Örtlichkeit noch anhand von Koordinaten von den Übungsteilnehmern erörtert werden musste.
Das richtige Aufsuchen von Koordinaten ist gerade in Wäldern besonders wichtig, da hier sehr schnell die Orientierung verloren gehen kann und verunfallte Personen mit den Koordinaten schneller gefunden werden können. Hierzu gibt es inzwischen einige Apps, die das Auffinden von sogenannten Rettungspunkten unterstützen. Rettungspunkte sind durch Forstbetriebe und Tourismusverbände festgelegte Punkte, in denen z.B. die Anfahrtswege hinterlegt sind.
Nachdem nun zur Koordinate das dazugehörige Waldstück gefunden wurde, besetzte man den Hilfeleistungszug und fuhr zum Einsatzort. Am Einsatzort angekommen stand schon die nächste Aufgabe an. Die eigentliche Zufahrt zum Waldstück war eingefallen und so musste über einen Graben eine Brücke gebaut werden. Während das HLF 1 sich mit dem Bereitstellungsplatz befasste, wurden durch das HLF 2 die Brückenbaumaßnahmen begonnen. Man entschied sich zusammen mit dem Gruppenführer alle 4 Steckleiterteile zu verwerden und auf diese die LKW-Rettungsplattform zu legen und zu sichern. So konnte ein gutes und vorallem sicheres Ergebnis zum Überwinden des Grabens hergestellt werden. Nachdem die Gruppenführer beider HLF´s zusammen mit dem Zugführer die Erkundung vorgenommen hatten hieß die Rückmeldung an den ELW 1: "2 Personen unter Baum eingeklemmt; eine Person im Bauchbereich unter Baum; eine weitere Person unter Wurzelstock fast vollständig eingeklemmt.
Schnell wurde entschieden, dass die Einsatzstelle in zwei Abschnitte aufgeteilt wird. Während sich das HLF 1 mit der Rettung der Person unter dem Baum befasste, bereitete das HLF 2 die Rettung der Person unter dem Wurzelstock vor. Das HLF 1 wählte hierbei die Rettung mittels Hebekissen. Die Hebekissen wurden vor und nach der verunfallten Person aufgebaut und der Baum anschließend mit entsprechendem Rüstholz gegen Kippen und Wegrollen gesichert. Zeitgleich wurde die Rettung der Person unter dem Wurzelstock vorbereitet. Hierbei kam der Greifzug zum Einsatz. In den gekippten Baum wurde eine Kerbe gesägt, in dieser die Bandschlinge eingehängt wurde und anschließend der Greifzug weiter verbaut wurde. Während der gesamten Rettung wurden die verunfallten Personen durch uns betreut und erstversorgt.
Nachdem nun der Baum mit den Hebekissen angehoben wurde, konnte die Person mittels Spinboard unter dem Baum hervor gerettet und aus dem unwegsamen Gelände getragen werden, um sie anschließend dem Rettungsdienst zu übergeben. Erst jetzt konnte, aufgrund des engen Raumes die zweite Person unter dem Wurzelholz befreit werden. Hierzu wurde mit dem Greifzug der Baum mitsamt dem Wurzelstock in Schräglage gebracht, um anschließend die Person unter dem Wurzelstock zu retten. Auch diese Rettung erwies sich als schnell und realtiv sicher und so konnte nach kurzer Zeit
die zweite verunfallte Person dem Rettungsdienst übergeben werden und das Übungsziel mit der Rettung beider Personen erreicht werden.
Noch vor dem Rückbau der Materialen und Gerätschaften wurde von allen die Einsatzstelle nochmals angeschaut und es fand eine gemeinsame Abschlussbesprechung statt. In dieser Abschlussbesprechung sprachen die beiden Gruppeführer der Gruppe 4 ihre Ziele diese Übung an. Sie lobten den ruhigen und sachlichen Umgang an der Einsatzstelle. Rundum war von beiden zu hören, dass es eine gelungene Gesamtübung war. Dieser Meinung waren auch die Übungsteilnehmer. Nach dem Rückbau der Materialien und Gerätschaften fuhr man wieder zusammen zum Feuerwehrhaus.