Maschinisten-Ein wichtiger Zahn im Zahnrad der Feuerwehrmaschinerie
Aus dem ganzen Biberacher Kreis absolvierten 24 Feuerwehrangehörige bei der Bad Buchauer Stützpunktwehr ihre Ausbildung zum Maschinisten. Der Maschinist ist zuständig für die gesamte Wasserförderung, welche im Einsatz reibungslos funktionieren muss. Alle 24 Teilnehmer legten die Ausbildung erfolgreich ab.
Der Umgang mit Pumpen im Löschfahrzeug und Tragkraftspritzen außerhalb des Löschfahrzeuges schnell und sicher zu bedienen und damit zu sorgen, dass das Räderwerk der Feuerwehr im Einsatz reibungslos funktioniert war das Ziel dieser Ausbildung. Der Lehrgang kann allerdings erst nach Ablegung verschiedener andere Ausbildungen belegt werden, dazu zählt neben der Grundausbildung auch die Sprechfunkerprüfung. In 35 Stunden, verteilt über neun Wochen, brachten die drei Kreisausbilder, Klaus und Reinhold Merz und Gerhard Blank, der Bad Buchauer Wehr die angehenden Maschinisten in Theorie und Praxis der Materie Wasserförderung näher. Sobald der Löschzug am Brandplatz eintrifft, beginnt das Räderwerk der Feuerwehrmaschinerie zu laufen. Schläuche werden ausgerollt, zusammengekuppelt, Verteiler ermöglichen das Ankuppeln weiter Schlauchleitungen, parallel dazu werden vom Hydranten oder vom naheliegenden Gewässer die Leitungen zum Löschfahrzeug gelegt. Und wenn dann von der „Front“ ganz vorne der Befehl „Wasser marsch“ ertönt, werden die Ventile an den Verteilern aufgedreht, und der Kampf gegen das Feuer kann beginnen. Da ist dann der Maschinist gefragt. Er ist derjenige schlechthin, der für die Wasserversorgung verantwortlich ist und die Pumpentechnik beherrschen muss. Jeder Handgriff muss
sitzen, Pumpen starten, Ventile aufdrehen und auf den Wasserdruck achten. Bei Zuleitung vom Hydranten gibt es in der Regel kein Problem, außer der Wasserdruck im öffentlichen Leitungsnetz wäre zu schwach. Gut wenn dann ein offenes Gewässer wie ein Bach oder See in der Nähe ist. Dazu wird der Saugschlauch mit der Pumpe verbunden und direkt aus dem Gewässer das Löschwasser entnommen. Durchaus möglich ist aber auch, dass aus dem Schlauchwagen eine Förderleitung über mehrere hundert Meter gelegt werden muss. Auch das ist Sache des Maschinisten. Aber auch am Tanklöschfahrzeug ist der Maschinist der verantwortliche an der Pumpe damit die Männer ganz vorne am Einsatzort genügend Löschwasser mit entsprechendem Wasserdruck zu Verfügung haben. Obwohl in den neueren Löschfahrzeugen, wie etwa den beiden HLFs bei der Buchauer Wehr, keine mechanischen Pumpen mehr verbaut sind, sondern elektronische gesteuerte Pumpen bei denen ein Knopfdruck mehr oder weniger reicht fand die Ausbildung an mechanischen Pumpen statt. Zum einen, so die Kreisausbilder, haben noch viele Feuerwehren ältere Löschfahrzeuge mit eben diesen mechanischen Pumpen, und wenn Pumpen manuell bedient werden müssen sei die Ausbildung vielseitiger und der Maschinist kann im Ernstfall jede anfallende Situation beherrschen. Bei der Prüfung am Baggersee Sattenbeuren mussten die angehenden Maschinisten unter anderem genau diese Vorgabe, unter den Augen der Ausbilder, ausführen. An verschiedenen Fahrzeugen und an der mobilen Tragkraftspritze mussten die Lehrgangsteilnehmer das zuvor erlernte in der Praxis unter Beweis stellen. Zwei schriftliche Prüfungen zur Wassertechnik im besonderen, aber auch das richtige Verhalten mit Feuerwehrfahrzeugen im Straßenverkehr waren Bestandteil des Lehrganges. Bericht/Fotos: Klaus Weiss